Zunftlade der Memminger Müller

Zunftlade der Memminger Müller, 17. Jh., Bayerisches Nationalmuseum

 

Zunftladen oder auch Zunfttruhen dienten der Aufbewahrung der wichtigsten Dokumente einer Handwerkszunft. Dazu gehörten Urkunden, Zunftbücher Statuten und Namensverzeichnissen, das Geldvermögen und die Siegelstempel. Da die Laden auch ein wichtiges Statussymbol waren, wurden sie oft aufwendig gestaltet und reich verziert. Nicht selten hatten die Zunftladen raffinierte Schlösser und versteckte Geheimfächer.

Die Zunftlade der Memminger Müller aus dem 17. Jh. ist einfach gestaltet, aber reich bemalt. Sie hat die Form eines kleinen, flachen Wandschränkchens mit zwei abschließbaren Flügeltüren. In Größe und Form ist sie für eine Aufhängung an der Wand gedacht. Die beiden Türen sind mit verzierten Eisenscharnieren am Kasten befestig und mit Schloss und Riegel verschließbar. Die Lade ist bemalt und gefasst, auf der Vorderseite der Türflügel finden sich die Zunftvorsteher. Über den Figuren beschreibt ein gereimter Text die Gründung der Zunft. Öffnet man die Türen sieht man innenseitig die perspektivische Darstellung eines Raumes mit repräsentativer Ausstattung in dem vier reich gekleidete Herren an einem Tisch sitzen und gestenreich debattieren. Auf dem Tisch stehen eine offene Lade und ein Becher. Am Boden im Vordergrund schläft ein Hund. Dem Text auf der Innenseite nach sind der Bürgermeister und die Ratsherren am Tisch im Begriff eine Lade und Büchse an die Müllerzunft zu übergeben.

Die Konservierung und Restaurierung umfasste Reinigung, Fassungsfestigung, Kittung und Retusche sowie die Konservierung der Eisenteile.

Gesamt Vorzustand

Gesamt Vorzustand

Gesamt Nachzustand

Gesamt Nachzustand

Detail Vorzustand

Detail Nachzustand

Detail Vorzustand

Detail Nachzustand